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20.12.2004: Franz Schandl an André Gorz (Fax)

Wien, am 20. Dezember 2004

Lieber André,

danke für Dein Fax von gestern. Also, nachdem die erste Lieferung der Streifzüge offensichtlich nicht bei Dir angekommen ist, habe ich 2 Exemplare noch einmal extra nachgesandt, das ist jetzt aber auch schon mindestens eine Woche her. Da drinnen habe ich zusätzlich einige alte Briefe gelegt, da ich mir nicht sicher bin, ob Du sie schon hast. Ich bin jetzt nämlich ziemlich verunsichert, was überhaupt postalisch bei Dir angekommen ist oder nicht. So habe ich dir schon Mitte November mitgeteilt, welche Probleme es bei den Rezensionen gibt: Die Süddeutsche wollte nicht so recht und der zuständige WOZ-Redakteur verwickelte mich in einen Briefwechsel, weil er ganz einfach mit meinem Text nicht zurechtkam. Mit besagtem WOZ-Redakteur habe ich übrigens kein Glück. Er hat mir bereits letztes Jahr einen Artikel über ein Buch von Enzo Traverso so niedergekürzt, dass ich ihn kaum mehr erkannt habe. Zumindest waren dort keine offensichtlichen Fehler drinnen. In der jetzigen Gorz-Rezension leider schon.

Es ist schon grotesk. Du warst (oder bist) über mich verärgert, weil ich Dich falsch zitierte. (Was ich allerdings nicht getan habe!!) Ich war über dich verärgert, weil ich mir dachte, Du hättest nur einen Blick in die Streifzüge werfen müssen, und Du hättest sehen können, was ich geschrieben habe. Doch die hattest Du noch gar nicht, wovon ich allerdings ausgegangen bin.

Eigentlich würde ich lieber zu etwas anderem schreiben als zu dieser leidigen Sache. Ich hoffe nun, die neuen Streifzüge kommen bald und auch, dass sie Dir gefallen dir.

Alles Liebe und erholsame Feiertage wünscht Dir ein etwasermatteter

(Franz)

P.S.: ist eigentlich die Krisis 28 bei dir angekommen. Auch die ließ ich Dir schicken.

Veröffentlicht in Briefe