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30.08.2004: André Gorz an Franz Schandl

Vosnon, 30. August 2004

Lieber Franz,

Heute schickt dir Frau Sauser vom Rotpunktverlag die Druckfahnen des letzten Buches von mir(1) („mein Buch“ ist ein prätentiöser Ausdruck, den ich einfach nicht schreiben und aussprechen kann. Übrigens das habe ich dir vielleicht schon einmal geschrieben, wird es überhaupt erst ein Buch, wenn es „meines“ ist.)

Im Dezember letzten Jahres hast du mir einen so aufregend schönen Brief geschrieben (mit einem langen Zitat aus „Abschied…“, S. 31), dass ich jetzt Angst habe, dich zu enttäuschen. Ganz zu Hause fühlte ich mich erst im IV. Kapitel, bei der Behandlung des Themas „Entsinnlichung“, deren Ursprung und weitreichenden Konsequenzen.

Im Dezember schriebst du mir, dass du dich gerne um eine Rezension in der Süddeutschen kümmern würdest. Das würde mich sehr freuen und interessieren.

Von meiner Schwerster habe ich soeben erfahren, dass die Beilage der Presse am 20.8. einen Text „von mir“ veröffentlicht hat, den ich natürlich nie für Die Presse geschrieben hätte und habe. Es scheint eine Montage von Zitaten zu sein, die aus der deutschen Fassung des Bandes entnommen sind, ohne Quellenangabe, ohne Hinweis auf das Buch. Wo Die Presse sich diesen Text beschafft hat, weiß ich nicht. Der Verleger wird es hoffentlich herausfinden.

Ich danke dir für dein Interesse and wish you all the best

André


(1) Es erscheint erst Mitte September.

Veröffentlicht in Briefe