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28.12.2003: André Gorz an Franz Schandl

Vosnon, 28. Dezember 2003

Lieber Franz Schandl,

Einen schöneren Brief wie Ihren haben ich wohl nie bekommen! Schade, dass ich nicht nach Wien kommen kann.

Von den Schriften, die Sie mir geschickt haben, hat mich Ihre „Metakritik des Tauschs“ besonders an- und aufgeregt.33 Ich will versuchen, Allain Callié, (Herausgeber der „Revue de Mauss“(1)) für eine (etwas gekürzte) Übersetzung zu interessieren.– Vielen Dank für die krisis 24!

In der letzten Nummer der Streifzüge sehe ich, dass sie jetzt auch ein Bankkonto haben – und die Streifzüge außer Wasser sind.

Für mein letztes Buch (ich hasse diesen Ausdruck: niemand schreibt ein Buch. Zum Buch kommt es erst, wenn es geschrieben, gedruckt und veröffentlicht ist, dann gehört es auch nicht dem „Autor“ und ist meistens intelligenter als er) fand ich keinen Verleger in Deutschland. Es wird in Zürich, bei Rotpunkt erscheinen, im Laufe des Sommers (hoffe ich).

Ich wünsche Ihnen alles Gute. Herzliche Grüße

Gorz.


(1) Oder Chahier du Mauss, 2 x jährlich.


33 Vgl. Franz Schandl 1999.

Veröffentlicht in Briefe