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18.05.2005: Franz Schandl an André Gorz

Wien, am 18. Mai 2005

Lieber André,

wenn ich Dein Schweigen richtig interpretiere, dürfte die Sache zwischen uns gelaufen sein. Sollte das stimmen, tut mir das ausgesprochen leid, wenngleich ich nicht recht weiß, warum. Meine Absicht war das nicht und auch mein Handeln war – abgesehen von einigen ungünstigen Verkettungen – nie auf dieses Resultat hin angelegt.

Aber es kommt im Leben schon vor, dass zwei zu einem Punkt gelangen, den sie nie anstrebten, der aber aufgrund faktischer Emotionen sich aufherrscht. Man sollte sich da schon sträuben, selbstredend kann man es nicht immer tun. Wenn dem so ist, dann nehme ich es zur Kenntnis und bin darüber traurig. Denn gern hätte ich mit Dir noch einiges beredet. Es hat so schön begonnen. Hier bei uns beschäftigt man sich aber weiter mit den Sachen, die Du geschrieben hast, in der nächsten Ausgabe der Streifzüge erscheint etwa der beiliegende Text von Peter Samol.107

Dir und Deiner Frau wünsche ich alles erdenklich Gute


107 Vgl. Peter Samol 2005.

Veröffentlicht in Briefe